Die Verunsicherung ist groß: Der SAP Solution Manager ist angezählt, im Jahr 2030 ist Schluss mit der erweiterten Wartung. SAP Cloud ALM steht zwar schon fürs Application Lifecycle Management bereit, ist aber (noch) kein echter Nachfolger. Was also tun, wenn der Umstieg in die Cloud gelingen soll.

Ihr Unternehmen ist SAP-Kunde? Dann nutzen Sie wahrscheinlich den SAP Solution Manager, um Ihre SAP-Systemlandschaft zu verwalten. Die Frage ist nur, in welchem Umfang? Schließlich ist die ALM-Werkzeugsammlung seit dem Jahr 2004 für SAP-Kunden verfügbar und hat bereits eine bewegte Historie hinter sich.

Nur eine Episode daraus: „Zwangsfunktionen“, wie etwa der Upload von Systemdaten zu SAP, die dazu geführt haben, dass das liebevoll als „SolMan“ bezeichnete Toolset in nahezu jeder SAP-Landschaft zu finden ist.

Application Lifecycle Management als SAP-Fundament

Dabei ist unbestritten, dass der SAP Solution Manager noch viel mehr kann: Für viele Unternehmen sind Funktionsbereiche wie das Change Request Management, Testmanagement oder auch die Prozessdokumentation das Fundament für den erfolgreichen SAP-Betrieb.

Mehr noch sind diese Szenarien meist sehr umfangreich an die Bedürfnisse der Organisation angepasst, fest etabliert und seit Jahren im Einsatz.

Wie der Wechsel zu SAP Cloud ALM besser klappt

Ist das nun alles in Gefahr? Und wird dem Application Lifecycle Management, wie Sie es gewohnt sind, jetzt 2030 endgültig der Stecker gezogen?

Fest steht jedenfalls: Mit Sicherheit wird der SAP Solution Manager auch jenseits dieses Zeitpunkts zumindest noch funktionsfähig bleiben. Darüber hinaus ist es jedoch fraglich, ob der SolMan neue SAP-Produkte unterstützt oder gar langfristig mit SAP kommunizieren kann.

Daher sollten Sie den Umstieg zu einem neuen Werkzeug aktiv angehen oder zumindest strukturiert vorbereiten. Und damit das leichter fällt, verraten wir Ihnen fünf entscheidende Impulse für den Wechsel zu SAP Cloud ALM.

1. Chancen und Risiken identifizieren

Es geht um mehr als nur Werkzeuge, nämlich den vielzitierten „Weg in die Cloud“. Daher sollten Sie sich – noch bevor Sie in technische Details und Werkzeugspezifika einsteigen – mit den allgemeinen Chancen und Risiken des Wechsels auseinandersetzen.

  • Können und wollen Sie diesen Weg im ALM-Kontext beschreiten?
  • Haben Sie Richtlinien hinsichtlich Datenhaltung, Datenschutz oder Aufbewahrungspflichten, die den Weg in die Public Cloud erschweren?
  • Oder stehen die Vorteile im Vordergrund, wie etwa die Reduktion von Betriebs- und Wartungskosten?

Ebenso gilt es, die Chancen und Risiken beider Werkzeugansätze zu identifizieren: Der SAP Solution Manager ist ein Dinosaurier, aber dank detailliertem Customizing unschlagbar anpassbar.

SAP Cloud ALM repräsentiert hingegen die „moderne“ Cloud-Welt und setzt Methoden und Funktionen um, die in der „alten Welt“ nicht zu finden sind. Führen Sie also einen offenen Diskurs und halten Sie das Ergebnis fest.

2. Individuelles SolMan-Nutzungsprofil erstellen

Der SAP Solution Manager wird unterschiedlich genutzt: Als einfacher Kommunikationsweg zu SAP, als Werkzeug für einzelne Szenarien wie das Testmanagement oder Change Request Management, oder auch als vollumfängliche Suite zur Prozessdokumentation in Projekten und im Betrieb.

Für den Wechsel sollten Sie daher eine individuelles Nutzungsprofil erstellen: Mit dem SAP Readiness Check für SAP Cloud ALM finden Sie heraus, welche Szenarien in Ihrem SAP Solution Manager zum Einsatz kommen – und welche davon heute oder künftig in SAP Cloud ALM abbildbar sind. Ergänzen Sie anschließend eine inhaltliche Einschätzung:

  • Sind Ihr Customizing der Szenarien und Ihr Datenvolumen in SAP Cloud ALM umsetzbar?
  • Wo liegen spezifische Chancen und Unwägbarkeiten?
  • Müssen Daten migriert werden?
  • Und sollen externe Werkzeuge angebunden werden?

3. Nutzungsprofil mit ALM-Strategie abgleichen

Prüfen Sie anschließend, ob sich Ihr Nutzungsprofil mit Ihrer ALM-Strategie oder Ihrem Anspruch an das jeweilige Szenario deckt:

  • Beispiel Testmanagement: Sind Sie zufrieden mit Ihrem Testprozess oder haben Sie höhere Erwartungen an Prozesstreue und Testfallqualität?
  • Sollen erweiterte Prozesse und Funktionen wie Testautomatisierung künftig eine Rolle spielen?
  • Fließen auch strategische Bewertungen in Ihre Überlegungen zum Umstieg ein?

4. SAP Cloud ALM Werkzeuge auf Eignung prüfen

Mit den bisher gesammelten Informationen sind Sie bestens gewappnet, um eine klassische Werkzeugauswahl durchzuführen. Sammeln und gewichten Sie dabei alle Kriterien, die ein Nachfolger des SAP Solution Manager aus Ihrer Sicht erfüllen muss.

SAP Cloud ALM muss sich dann diesen Kriterien stellen. Dabei kann es sein, dass eine Wiedervorlage Sinn macht, wenn die Funktionalität in den gewählten Bereichen noch nicht ausreichend ist. Sinnvoll ist es auch, über den SAP-Tellerrand zu schauen und SAP Cloud ALM gegen andere Werkzeuge antreten zu lassen.

5. Informiert bleiben und Support nutzen

Die rasante Entwicklungsgeschwindigkeit macht SAP Cloud ALM bisweilen schwer greifbar. Und da regelmäßig neue Funktionen hinzukommen, kann ein halbes Jahr Wartezeit schon einen deutlichen Unterschied ausmachen.

Deshalb empfehlen wir, die zahlreichen Informationsmaterialien von SAP und Axians zu nutzen, einen Blick auf die Roadmap künftiger Entwicklungen zu werfen oder direkt eine SAP Cloud ALM-Instanz anzufordern.

Sofern Sie bereits eine SAP-Cloud-Lösung im Einsatz haben oder SAP Enterprise Support nutzen, ist dies ohne weitere Kosten möglich. Dazu kann eine externe Beratung hilfreich sein, um die richtigen Werkzeuge auszuwählen und den Umstieg zu planen und umzusetzen.

Zu SAP Cloud ALM wechseln, zahlreiche Chancen nutzen

Wir sind überzeugt, dass der Generationenwechsel zu SAP Cloud ALM zahlreiche Chancen bietet, etablierte Prozesse des SAP-Betriebs neu zu durchdenken und für die (hybride) Cloud fit zu machen.

Wir helfen Ihnen beim Wechsel

Nehmen Sie den Umstieg von SAP Solution Manager zu SAP Cloud ALM aktiv in Angriff. Auch wenn Sie vielleicht nicht sofort handeln müssen: Risikoanalyse, Nutzungsprofil und Werkzeugauswahl bilden das Fundament, um jederzeit entscheidungsfähig zu sein.

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