Im mobilen Datenzeitalter und bei wachsendem Datenhunger gewinnt die Inhouse Mobilfunk-Versorgung immer mehr an Bedeutung: Kaum jemand kommt bei der Planung neuer Objekte noch daran vorbei, sich Gedanken um die interne Mobilfunkversorgung zu machen. Wir verraten, wie es auch in Gebäuden besser funkt.

Ob Klinik, Einkaufszentrum, Industriekomplex, Bürogebäude oder hochpreisige Mietwohnung – ohne ausreichende Mobilfunkversorgung ist ein modernes Gebäude heute kaum noch vorstellbar.  

Dabei zählen eine schlechtere Vermarktbarkeit, Gesprächs- und Netzabbrüche sowie eine geringe Bandbreite zwar zu den ärgerlichen, aber eher noch harmlosen Folgen. Schlimmer wird es, wenn eine mangelnde Funkversorgung im Ernstfall zum Sicherheitsrisiko für Einsatzkräfte und die in den Objekten befindlichen Menschen wird.  

Herausforderungen interner Mobilfunkversorgung 

Dabei wurden die meisten Objekte im GSM-Zeitalter noch ausreichend durch benachbarte Outdoor-Standorte versorgt. Heute jedoch stellt ihre Durchdringung für die Frequenzen und LTE-Technologie eine kaum zu überwindende Hürde dar, was auch an den energetischen Anforderungen aktueller Baustoffe liegt. Die Signale werden durch die hohen Fassadendämpfungen eines Gebäudes oder andere Hindernisse so stark geschwächt, dass eine optimale Versorgung in den Innenbereichen nicht mehr gewährleistet ist. Hinzu kommt der sich im Ausbau befindliche 5G-Standard, der die Situation durch seine Frequenz bei 3,5 GHz noch weiter verschärft. 

So ist davon auszugehen, dass der Inhouse-Mobilfunk wohl zu einem festen Bestandteil jeder TGA-Planung eines Objektes werden wird. Und zwar so, wie es heute schon für die Gas-, Wasser-, Elektro- und Klimaanlagentechnik üblich ist. 

Warum nachrüsten keine gute Lösung ist 

Leider bemerken Eigentümer und Mieter oft erst kurz vor Bezug ihrer Objekte, dass die Mobilfunkversorgung nicht ausreichend ist. Dann ist das Kind aber schon in den Brunnen gefallen: Meist ist die Nachrüstung einer Inhouse-Anlage mit erheblichen Mehrkosten verbunden. Ganz zu schweigen vom zeitlichen Rahmen: Bis es zur vertraglichen Einigung mit einem Mobilfunk-Netzbetreiber und zum damit verbundenen Baustart kommt, kann mindestens ein Jahr zäher Vertragsverhandlungen vergehen. 

Zwar mag es immer wieder kleinere Sonderlösungen geben, die in kritischen Bereichen Abhilfe schaffen – langfristig sind sie jedoch nur als Provisorien geeignet und decken in den meisten Fällen auch keine kompletten Gebäude ab. 

Öffentliche und private Inhouse-Anlagen  

Die Netzbetreiber geben jedes Jahr Unsummen für die Mobilfunk-Anlagen öffentlicher Gebäude aus, wie sie z. B. in Flughäfen, Bahnhöfen, Messen oder Stadien zu finden sind. Im Regelfall werden sie von allen Netzbetreibern gemeinsam errichtet und genutzt, wobei meist einer die Projektführerschaft übernimmt, sich um die Verträge kümmert und den ausführenden Generalunternehmer bindet. 

Im Gegensatz dazu gibt es private Inhouse-Anlagen, die nur für einen Kunden oder einen speziellen Personenkreis bestimmt sind. Meist werden sie vom Eigentümer oder Mieter eigenfinanziert, was einige Vorteile mit sich bringt. 

  • Bessere Konditionen: Bei Vertragsverlängerungen lassen sich meist über dem Marktdurchschnitt liegende Konditionen aushandeln – etwa, wenn es um die Anzahl der SIM-Karten oder die Laufzeit der Mobilfunkverträge geht.  
  • Mehr Flexibilität: Der Eigentümer kann seine Inhouse-Mobilfunkanlage auch von einem neuen Netzbetreiber übernehmen lassen. Lediglich der Austausch der zentralen Systemtechnik ist dazu nötig.  
  • Zweigleisig fahren: Eigentümer mit hohem Kundenverkehr oder einer Zwei-Provider-Strategie können ihre Anlagen auch von mehreren Netzbetreibern gleichzeitig bedienen lassen. 

Warum nicht mit 5G den Grundstein legen? 

Wer nun über eine eigene Mobilfunk Inhouse-Anlage nachdenkt, sollte noch ein Stück weiterdenken. Oder anders ausgedrückt: Wer dabei auf den neuen Funkstandard 5G setzt, kann mit seinen Investitionen gleich die Basis für eine moderne und zukunftsorientierte Objektgestaltung legen.  

Denn es lassen sich schon früh Themen wie Industrie 4.0 oder das Industrial Internet of Things (IIot) berücksichtigen, was nachträgliche und kostspielige  Erweiterungsmaßnahmen verhindert. Einer der größten Pluspunkte ist die besonders geringe Latenz – Informationen zwischen mobilen Teilnehmern lassen sich innerhalb von Millisekunden übertragen. Das macht die drahtlose Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen einzelnen Maschinen einfacher und nahezu in Echtzeit möglich.  

Dazu garantieren 5G-Campusnetze industriellen Anwendern eine hohe Datensicherheit. Auch die Anforderungen an Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit können Eigentümer selbst bestimmen, so dass jedes Mobile Device, jeder Sensor und jedes Modem immer und überall im eigenem Netz erreichbar ist. Und indem sich die Netze so konfigurieren lassen, dass sie die inviduellen Anwendungen optimal unterstützen, spart man sich etliche kabelgebundene Netzwerke ein.  

Wie die Industrie auf 5G-Campusnetze setzt 

Sie sehen: Bei einer Vielzahl an innerbetrieblichen Anwendungsmöglichkeiten bietet die 5G-Technologie viele Vorteile. Da verwundert es nicht, das viele Industrieunternehmen auf 5G-Campusnetze setzen.

Eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 500 Industrieunternehmen ab 100 Beschäftigten in Deutschland zeigt: 26 % wollen 5G-Campusnetze einrichten oder haben es bereits getan – 7 % planen in Eigenregie und 19 % mit einem Mobilfunkanbieter.

Laut einer Studie von Juniper Research wird 5G bis 2025 weltweit die Gesamtanzahl von 1,5 Milliarden Breitbandverbindungen erreichen, gegenüber nur 5 Millionen im Jahr 2019. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 150 % in sechs Jahren. Der aktuelle Ericsson Mobility Report prognostiziert bis 2028 sogar 5 Milliarden 5G-Verträge weltweit, was 55 % aller Mobilfunkverträge entsprechen würde. Bereits jetzt soll es weltweit eine Milliarde 5G-Verträge geben, wobei Nordamerika mit einem Anteil von 35 % vor Nordostasien (34 %) der Golfregion (20 %) und Westeuropa (11 %) führend ist.

ABI Research und Ericsson belegen in einer gemeinsamen Studie den monetären Mehrwert privater 5G- und 4G-LTE-Netze für Industrie-4.0-Produktionsstandorte: Die Campusnetze sollen Kosten in Höhe des zehn- bis zwanzigfachen der Anfangsinvestitionen einsparen können.

Wer darf Inhouse Mobilfunk-Anlagen in Betrieb nehmen? 

Klar ist: Kaum jemand kommt in Zukunft daran vorbei, sich Gedanken um die interne Mobilfunkversorgung zu machen. Klar ist dabei auch, dass die Installation von Inhouse-Anlagen nur durch ausgewählte und dafür qualifizierte Fachfirmen ausgeführt werden sollte. Denn so stellen Gesetzgeber und Netzbetreiber sicher, dass die Qualität ihres Netzes nicht beeinträchtigt wird.

Mit uns funkt es auch in Gebäuden besser: Als Partner der großen Mobilfunkversorger bringen wir Ihre mobile Kommunikation auch inhouse auf ein neues Level – egal, ob analog oder digital, ob öffentliches oder privates Funknetzwerk, ob mit GSM, LTE  oder 5G. Kontaktieren Sie uns einfach, wenn Sie mehr über das Thema erfahren möchten.