2025 stellt SAP den Support für die Business Suite ein, darunter das CRM 7.0. Der Grund? Die Walldorfer arbeiten mit Hochdruck an ihrer Cloud-first-Strategie und priorisieren die C/4HANA Produktfamilie. Stellt SAP CRM 7.0 also eine Einbahnstraße dar? Nein, nicht zwangsläufig.

 

Mit der Abkündigung des On-Prem-Supports für die SAP Business Suite stieß der Softwareriese sicherlich einigen seiner Kunden vor den Kopf. Gerade noch investierten sie Geld in die lokale Lösung und nun soll alles umsonst sein?

Die SAP lanciert damit den Weg in die Cloud. Dass C/4HANA als ganzheitliches CRM-Paket DIE Lösung für Unternehmen ist, die eine Cloud-Strategie verfolgen, steht außer Frage. Die C/4 HANA CRM Cloud Suite verspricht neben einer hohen Performance und Benutzerfreundlichkeit eine starke funktionale Roadmap.

Doch C/4HANA ist nicht für alle Unternehmen das „Non plus ultra“, vor allem gilt es wesentliche Limitationen im Anpassungs- und Erweiterungskonzept zu berücksichtigen, die dazu führen, dass eigene Anforderungen nicht mehr ohne weiteres so umsetzbar sind. Diese Beschränkungen, die für SAP CRM Kunden eher unbekannt sind und daher vor einer Entscheidung transparent sein sollten, gilt es unbedingt zu berücksichtigen, will man Enttäuschungen vermeiden. Konkret bieten sich die folgenden Optionen:

Szenario I: Der Anbieterwechsel

Ein erstes mögliches Szenario für Unternehmen, die nicht in die Cloud migrieren möchten, stellt der Wechsel zu einem anderen Anbieter dar. Doch dieser verkörpert bei weitem das aufwendigste Szenario. Warum? In den meisten Firmen ist das CRM-System über Jahre hinweg gewachsen und beherbergt heute ein Konglomerat aus Daten verschiedenster Quellen, zahlreichen Dokumenten sowie komplex hinterlegten Prozessen. All diese Informationen in ein Fremdsystem zu überführen, ist ein Mammutprojekt, das nicht nur Zeit, sondern vor allem Geld frisst. Firmen, die mit ihren aktuellen CRM-Strukturen zufrieden sind, sollten davon absehen, diesen Schritt zu vollziehen.

Szenario II: Festhalten an CRM 7.0

Für CRM 7.0 ist noch nicht aller Tage Abend. Einige Experten bezweifeln sogar, dass die SAP das Support-Ende tatsächlich zum 31.12.2025 wahr macht. Es spricht also erst einmal nichts dagegen, das CRM 7.0 On-Premises weiterhin zu nutzen und erst langfristig den Übergang auf S/4- oder C/4HANA zu planen. Sechs Jahre (2019 bis 2025) ist in der IT eine sehr lange Zeit, bis dahin werden wir noch einiges erleben, was auch Einfluss auf die CRM Entscheidungen hat.

Wichtig ist in diesem Szenario, die Digitalisierungsanforderungen von heute und morgen nicht völlig außer Acht zu lassen oder gar auszusitzen. Der Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit ist nicht zu unterschätzen! Selektive Erweiterungen des CRM 7.0 oder eine zusätzliche Nutzung von C/4 – in Co-Existenz zum CRM 7.0 – können eine Alternative sein. Entscheidend ist, die eigenen Anforderungen an die Optimierung von Vertriebs- und Marketingprozessen einmal zusammenzufassen und sie mit den Lösungsszenarien zu vergleichen. Auf dieser Basis lässt sich dann ein Projektplan erstellen. Bis zur Umstellung auf S/4HANA lohnt sich die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen SAP-Partner. So lässt sich mittels diverser SAP CRM add-ons, wie Dubletten-Check, Google Maps Integration & Co., die Datenqualität im CRM 7.0 erhalten.

Szenario III: Der sukzessive Übergang zu S/4HANA – neu, die Customer Management Option

Eines steht fest: SAP-Kunden müssen sich früher oder später mit S/4HANA beschäftigen. Die Adaption der neuen ERP Generation bringt aber auch viele Chancen mit sich, viele Unternehmen sind diesen Weg bereits gegangen und auch im Kontext CRM wird einiges geboten.

Seit vergangenem Jahr gibt es die Option, den Übergang auf S/4HANA mithilfe des integrierten Customer Management Add-ons sukzessive zu gestalten. Indem die Objekte die gleiche Datenbasis teilen, wird der Einsatz der Middleware obsolet. So müssen Unternehmen nicht direkt in die Cloud wechseln, können aber langfristig ihren Weg zu S/4HANA ebnen.

Doch was genau bedeutet das? Parallel zum Betrieb des SAP CRM erfolgt ein ERP-Upgrade auf S/4HANA. In diesem Zuge müssen die Simplifizierungsvorgaben der SAP berücksichtigt werden. Im nächsten Schritt wird die Customer Management-Option installiert und die CRM-Prozesse schrittweise migriert bis das alte CRM schließlich abgeschaltet werden kann.

Einziger Nachteil: S/4HANA bietet keinen expliziten Client für die Außendienstanbindung. Auch hierfür gibt es aber Optionen: Sie können die SAP Fiori Apps hierfür nutzen oder Sie nutzen die NEO Mobile Suite for Sales, eine Anwendung, die genau hierfür entwickelt wurde. Hiermit können Vertriebsmitarbeiter jederzeit mobil auf die SAP-Daten zugreifen und diese problemlos von unterwegs pflegen.

Fazit

Für Unternehmen, die viel Wissen und Entwicklungsaufwand in das eigene CRM On-Prem gesteckt haben, stellt das Customer Management Add-on eine spannende Alternative zur abrupten Migration in die Cloud dar. Bedenkt man, dass nahezu jede Firma inzwischen bereits eine S/4HANA Strategie verfolgt, sind die zur Verfügung stehenden sechs Jahre – ca. 1.700 Arbeitstage – keine lange Zeit mehr. Ganz im Gegenteil: Die Vorarbeiten für eine Migration sollten schon heute beginnen.

Die Zukunft von SAP CRM – wirklich nur C/4HANA?

Meine Empfehlungen für eine zukunftssichere CRM-Strategie:

  • Planen Sie jetzt Ihre S/4HANA Migration mit unserem S/4 Check.
  • Wägen Sie zwischen der Fortführung Ihres CRM 7.0, der Einführung von C/4 HANA und der Nutzung des Customer add-ons im S/4 ab und nehmen Sie uns als Partner hinzu, wir haben dies für diverse SAP Kunden bereits getan, wodurch wir wertvolle Erfahrungen gesammelt haben.
  • Sammeln Sie Ihre CRM Anforderungen und entscheiden Sie, inwieweit Sie Ihre Standardfunktionalitäten noch nutzen möchten.
  • Erfassen Sie Ihre Erkenntnisse in einem Projektplan: Welche Funktionalitäten sollen in S/4HANA abgebildet werden? Kommen Anforderungen aus den Bereichen Marketing oder Commerce hinzu, für welche sich die Cloud-Nutzung lohnt?
  • Nutzen Sie den SAP Transformation Navigator, um sich über die Migration einzelner Funktionalitäten in Richtung S/4 oder C/4 zu informieren.
  • Arbeiten Sie mit einem erfahrenen SAP-Berater zusammen und lassen Sie sich Empfehlungen hinsichtlich der für Sie passenden Strategie geben.

Das klingt interessant? Wir unterstützen Sie gern bei der Analyse Ihres individuellen CRM-Anforderungskontextes und begleiten die verschiedenen Lösungswege – ob mit oder ohne C/4HANA oder in der Co-Existenz beider Systeme.