Citrix ADC (vormals Netscaler) wird von vielen Citrix- und Netzwerkadministratoren als zentral wichtiges Netzwerkprodukt gesehen. Der Application Delivery Controller (ADC) hilft dabei nicht nur die Liefergeschwindigkeit und -qualität von Anwendungen und virtuellen Desktops für Endbenutzer zu verbessern, vielmehr leistet ein ADC durchaus mehr. Traffic-Optimierungen, L4-L7 Lastverteilungen, Web- und App-Beschleunigungen, Caching und Komprimierungen, ver- und entschlüsseln von SSL Traffic, VPN, Proxy und Trafficmonitoring zählen hier zu den möglichen Standardaufgaben.

 

Auch im Bereich Security ist der Citrix ADC ein gern eingesetztes Mittel. Hier hilft der ADC den Datenverkehr während DDoS-Angriffen zu verwalten und sicherzustellen, dass der Traffic weiterhin zu kritischen Anwendungen gelangt. Mit der integrierten Application Firewall und SSL-Verschlüsselungsfunktionen spannt er aber auch sein Sicherheitsnetz über Standorte, die Cloud und das Internet hinweg. Unterstützung erfährt die IT-Abteilung dabei durch die Netzwerkaktivitätsprotokolle des ADC. Durch den Monitoring- und Automatisierungsdienst von Citrix werden die Datenströme analysiert und Sicherheitsrisiken identifiziert.

Hochverfügbar dank Global Server Load Balancing

Da Unternehmen aber auch die Herausforderungen haben mehrere Standorte und mobile Mitarbeiter sowohl aus Security sicht, als auch in der User Experience bestmögliche Bereitstellung von Daten, Apps und virtuellen Desktops zu gewährleisten, wird der Citrix ADC gerne als Global Server Load Balancing (GLSB) eingesetzt. Hierbei dient GLSB dazu Zugriffe über eine zentrale Zugangsadresse auf geografisch entfernte Rechenzentren zu verteilen. Vorteile sind eine bessere Lastverteilung über mehrere Standorte hinweg, bessere User Experience aufgrund der Verteilung auf den aus Performance Sicht besten Standort. Ausfallsicherheit, Disaster Recovery Verfügbarkeit und Hochverfügbarkeit von Diensten sind weiterer Mehrwerte.

Optimale Bereitstellung kostet

Um all diese Möglichkeiten auch nutzen zu können, bedarf es nicht nur einem zentralen Citrix ADC, sondern entsprechender virtueller oder physischer Appliances über die Standorte und Cloudumgebungen hinweg. Um am Standort auch Ausfallsicherheit und eine physikalische Trennung zwischen DMZ und internem Netzwerk zu gewährleisten, bedarf es sogar mindestens zwei ADCs. Citrix hat mit dem ADC SDX auf diese Thematik reagiert: Die SDX Appliance kann mehrere logisch getrennte ADC Instanzen bereitstellen, jedoch muss bei der Wahl der virtuellen oder physischen Appliance die notwendige Bandbreite, die der ADC bedienen soll, bestimmt werden. Citrix bietet hier zwar auch durch Upgrade der Lizenz Bandbreitenerweiterungen an, jedoch ist diese je nach Hardwaretyp begrenzt.

Dadurch ergibt sich für Nutzer von Citrix ADC aber auch eine nicht zu vernachlässigende Begrenzung in der Bereitstellungsflexibilität. Zum einen werden Bandbreiten von ADCs nicht voll genutzt, zum anderen reichen Bandbreiten in gewissen Lastszenarien nicht mehr aus.

Kunden mussten dann entsprechende Erweiterung der Bandbreitenkapazität kostenpflichtig erwerben oder sogar die Hardware durch größere Modelle tauschen.

Um diesen Nachteil zu vermeiden hat Citrix reagiert und die Pooled Capacity für die Citrix ADCs ins Leben gerufen.

Pooled Capacity vereinfacht die Lizenzierung und Folgekosten

Die Pooled Capacity des Citrix ADC ist ein gemeinsames Lizenzierungsframework, entwickelt, um die maximale Flexibilität zu bieten und um Kapazitäten dorthin zu verschieben, wo sie benötigt werden. Dabei werden die Kapazitätslizenzen von der Hardware getrennt und sind nicht mehr an einen bestimmten physischen oder virtuellen ADC gebunden. Mit Pooled Capacity können die Lizenzen und die benötigte Bandbreite aus einem gemeinsamen Pool ausgecheckt werden. Wenn ein ADC die Ressourcen nicht mehr benötigt, können sie wieder in den Pool eingecheckt werden.

Lizenzen der Bandbreitenkapazität optimal nutzen

Wenn Kunden einen Teil Ihrer Ressourcen, Applikationen oder Daten in die Cloud verschieben, ist es durchaus schwierig vorherzusagen, wie viel Kapazität tatsächlich benötigt wird. Durch eine flexible Lizenzierung können Über- und Unterversorgen vermieden werden, notwendige Kapazitäten werden unmittelbar und vollautomatisch dort zugewiesen, wo sie gerade benötigt werden. Dadurch ergibt sich aber auch für global aufgestellte Unternehmen, die dem „follow-the-Sun“-Konzept unterliegen, die Möglichkeit, auf dem jeweiligen Teil der Erde die notwenigen Kapazitätslizenzen zuzuweisen, wo gerade aktiv auf Ressourcen über den ADC zugegriffen werden muss. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, ADCs mit maximaler Kapazität für jeden Standort zu erwerben. Dies führt zu einer besseren Ressourcennutzung und besseren vorhersehbaren Kosten.

Aktualisierung der Citrix ADC Umgebung jetzt günstiger

Ein weiterer finanzieller Vorteil ergibt sich auch aus der Beschaffung und dem Austausch von ADC Hardware. Kunden, die Citrix ADC zuvor in einer herkömmlichen Bereitstellung eingesetzt haben, müssen jetzt beim Aktualisieren ihrer Umgebung alles neu kaufen. Bei gepoolten Citrix ADC-Lizenzen muss für einen Aktualisierungszyklus nur die Hardware aktualisiert werden, während die Software beibehalten wird. Wenn die Hardware aktualisiert wird, können Softwarelizenzen problemlos von älteren Appliances auf die neuen Hardware- / Software-Appliances übertragen werden. Dies senkt die Kosten für Aktualisierungszyklen um einen erheblichen Betrag und ermöglicht es Kunden, Aktualisierungszyklen früher als im herkömmlichen 5-Jahres-Intervall zu betrachten.

Das Aufkommen von microservice-basierter Cloud-Native-Anwendungen (DevOps) führt zu neuen IT-Trends mit Anforderungen wie dynamischer Skalierung, Agilität und der flexiblen Anwendungsbereitstellung in unterschiedlichen Clouds. Diese Cloud-Native-Anwendungen erfordern eine umfassend automatisierte, abgesicherte und überwachte Infrastruktur.

Richtig aufgestellt für Cloud und Microservices

Kunden, die in ADC Zero-Capacity-Appliances investiert haben, können CPX-Appliances, die auf einem Docker-Host bereitgestellt werden, kaufen und einen Teil ihrer Kapazität in eine Microservices-Umgebung verlagern. Dadurch besteht auch für containerbasierte ADCs die volle Flexibilität in der Kapazitätsanpassung. Testumgebungen und entwickelte Microservices lassen sich dadurch noch leichter skalieren. Insgesamt ist es ein viel kostengünstigerer Übergang von einer On-Prem- oder Hardware-basierten Architektur zu Microservices oder einer Software-basierten Architektur. Citrix unterstützt dabei alle gängigen Hypervisor- & Cloudanbieter, wie VMware ESX, Citrix Hypervisor, Microsoft Hyper-V, KVM, Amazon Web Services, Microsoft Azure, Google Cloud und IBM Bluemix.

Auch bei der Verwaltung einer ADC Pooled Capacity Umgebung hat Citrix mitgedacht und ermöglicht mit Hilfe des Citrix Application Delivery Management (ADM) ein zentrales Management und eine vollautomatisierte Kapazitätszuweisung. Eine aufwendige Verwaltung von Einzellizenzen entfällt dadurch komplett.

Lohnt sich ein Lizenzwechsel?

Citrix erlaubt es bestehende ADC Hardware und Software in eine Pooled Capacity-Lizenzierung zu überführen. Damit sichern sich Unternehmen bei einem Wechsel die bereits getätigte Investition der Citrix ADC Umgebung und haben zukünftig eine deutlich flexiblere Bereitstellungsmöglichkeit auch in neue Themen wie Cloud oder Microservices. Die Folgekosten und Erweiterungskosten sind dank Trendmonitoring und zentraler Verwaltung auch besser kalkulierbar.