„In line with our goal to establish SAP Business Technology Platform as THE platform for the intelligent enterprise, we decided to sunset the ‘SAP Cloud Platform’ product name to avoid confusion with the SAP Business Technology Platform brand”, beschreibt Jürgen Müller, SAP Chief Technology Officer und Vorstandsmitglied, die strategische Unternehmensentscheidung der SAP in seinem Blogpost Anfang 2021. Aber was geschieht nun mit der SAP Cloud Platform? Was ist die SAP BTP und was bedeutet das Ganze für unsere Cloud-Umgebungen und Systeme samt Erweiterungen und Integrationen? Wir gehen diesen Fragen auf den Grund.

 

Eins vorab: Die SAP Cloud Platform ist keinesfalls Geschichte! Sie ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil der SAP Business Technology Platform. Die SAP verfolgt schlichtweg eine neue Strategie, bei der die Zusammenführung eine zentrale Rolle spielt.

Was genau das heißt? Mehrere SAP-Produkte, die in Kombination einen großen Mehrwert liefern, werden an einen zentralen Ort gebündelt und finden sich unter dem Dach der BTP wieder. Das hat mehrere Gründe: Zunächst hatte die technologische Trennung der Produkte in der Vergangenheit einige Hürden geschaffen. So wurden Produkte, die die Integration, Erweiterbarkeit und Datenauswertung Ihrer IT-Infrastrukturen unterstützen, vor der Umstrukturierung getrennt betrachtet. Durch die Bereitstellung dieser Services auf einer Plattform, wird diese Trennung aufgehoben. Dadurch wird eine gemeinsame Basis geschaffen, die diesen Herausforderungen gesamtheitlich entgegensteht.

Neben den technologischen Schwierigkeiten, führte aber auch die Kommunikation mit dem Kunden in Bezug auf die Cloud Platform oftmals zu Unklarheiten. So herrschten Unsicherheiten darüber, wie sich zum Beispiel ein SAP-Produkt in die Gesamtarchitektur eingliedert, wie es mit der SAP Cloud Platform kombiniert wird und welche Strategie eigentlich im Fokus steht. Mit der SAP Business Technology Platform sorgt man nun für Klarheit.

Was genau ändert sich mit der SAP Business Technology Platform?

Das Schaubild zeigt den End-To-End-Geschäftsprozesses, der im Fokus der Neuorientierung steht. Auf der rechten Seite sind die Geschäftsoperationen abgebildet, die auf dem Kern-ERP-System laufen. Die operative Logik beschreibt, wie und mit welchen Abhängigkeiten etwas passiert und übernimmt sämtliche Aufgaben vom Personalwesen bis hin zur Beschaffung. Dies ist also der operative Teil, in dem wir Operational Data (O-Data) begegnen.

Auf der linken Seite sehen wir die Kundenerfahrung in der Interaktion mit dem Unternehmen, basierend auf X-Data (Experience Data). Die Herausforderung besteht darin, auf die Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen der Kunden einzugehen und zugleich auf Veränderungen im Markt zu reagieren. Ziel ist es, mithilfe der operativen Systeme auf der rechten Seite den Kunden zu verstehen, das Verhalten zu lernen und voraussagen zu können, um so die links dargestellten Kundenerfahrungen kontinuierlich zu optimieren.

Intelligent Enterprise als Bindeglied

Im Zentrum der Abbildung oben sehen wir die Strategie der SAP Business Technology Platform – das „Intelligent Enterprise“, sprich das intelligente Unternehmen.

Die Basis bilden die SAP Cloud Platform Services (Application Development mit der Integration Suite, der Extension Suite und der Process Orchestration), die weiterhin ein Teil der BTP sind. Doch Intelligenz schaffen diese Services nicht allein. Daher besteht die SAP Business Technology Platform zusätzlich aus Produkten für Database & Data Management, Analytics und Intelligent Technologies. So umfasst sie beispielsweise Produkte wie SAP HANA, SAP Analytics Cloud, SAP IoT oder auch SAP Ruum, wie in folgendem Schaubild zu sehen. Dadurch steigt der Funktionsumfang der Plattform im Gegensatz zur vorherigen SCP deutlich an.

Weiterhin werden die bekannten Umgebungen der Kyma, der ABAP Cloud und der Cloud Foundry gleichermaßen in der SAP BTP bereitgestellt. Die zuvor dagewesene technologische Trennung der Produkte existiert nicht mehr. Alles wird von nun an zentral auf einer Plattform bereitgestellt.

Kurzum: Die Produkte, Services und Umgebungen bleiben erhalten, ebenso wie Funktionalitäten, die in der Vergangenheit umgesetzt wurden und auch in Zukunft umzusetzen sind. Mit der Verknüpfung auf der SAP BTP wird Intelligent Enterprise möglich. Zwar wurden die Voraussetzungen dafür schon vor der SAP Business Technology Platform geschaffen und die verschiedenen Bereiche auch schon vorher miteinander kombiniert, doch hat die Zusammenführung der verschiedenen Technologien den Weg dorthin erheblich vereinfacht. Die Entscheidung, den Namen der SAP Cloud Platform abzulegen, war also notwendig, um die SAP Cloud Platform Services in die neue Plattform eingliedern und um weitere wichtige Services ergänzen zu können.

Neue Strategie beruht auf Partnerschaftlichkeit

Neben dem Konzept der Zusammenführung und Erweiterung hin zu Intelligent Enterprise baut die zukünftige Strategie der SAP stark auf die Partner, die die Produktarchitekturen verstehen, integrieren und etablieren. Dazu gehören ebenso Partnerschaften mit Drittanbietern. In diesem Zusammenhang wurde Anfang 2021 die Partnerschaft mit Microsoft Azure erweitert, was die Integration, Verknüpfung und Sicherheit der SAP-Lösungen in Zusammenhang mit Microsoft Azure erleichtern und verbessern soll.

Fazit & Ausblick

Die Eingliederung der SAP Cloud Platform Services in die neu vorgestellte SAP Business Technology Platform ist ein wichtiger Schritt, um die digitale Transformation von Unternehmen zu erleichtern. Die SAP BTP ist mehr als „nur“ die Cloud Platform. Tatsächlich ist all die Technologie enthalten, die für den Weg zu Intelligent Enterprise benötigt wird.

In Zukunft wird dieser logische Schritt die Nutzung von Cloud-Lösungen der SAP für Kunden noch attraktiver machen. Im technischen Sinne wird die Entscheidung dazu führen, dass das Zusammenspiel und die Kombination der verschiedenen Produkte weiterhin optimiert wird. Wie sich die Integration mit Drittanbieter-Lösungen künftig entwickelt und inwiefern die SAP Business Technology Plattform um weitere SAP-Produkte erweitert wird, bleibt vorerst abzuwarten.

Sie haben Fragen rund um die SAP BTP oder wollen einzelne Komponenten näher kennenlernen? Gern bieten wir Ihnen ein kostenfreies Beratungsgespräch mit unserem Solution Architect Thomas Feller an.